Die Frage, ob der Geist die Materie beeinflussen kann, beschäftigt die Menschheit schon ewig. Ist das nur ein Märchen oder steckt da mehr dahinter? Wir schauen uns mal an, was Philosophen und Wissenschaftler dazu sagen. Von alten Denkern wie Descartes bis hin zu modernen Theorien aus der Quantenphysik – es ist eine spannende Reise durch die Gedankenwelt. Ob der Gedanke wirklich Berge versetzen kann, das ist die große Frage, die wir hier beleuchten wollen. Macht Geist Materie Realität? Das wollen wir herausfinden.

Schlüsselgedanken

  • Descartes‘ Idee, Geist und Körper zu trennen, hat die Diskussion über die Macht des Geistes über die Materie stark beeinflusst.
  • Materialistische Ansätze versuchen, den Geist als rein materielle Angelegenheit zu erklären, stoßen aber auf Schwierigkeiten.
  • Das Bieri-Trilemma zeigt den Konflikt zwischen der Idee, dass mentale Zustände real sind, kausal wirksam sind und die physikalische Welt geschlossen ist.
  • Neue metaphysische Ansätze, auch inspiriert von Kant, suchen nach Wegen, Geist und Materie besser zu verbinden, anstatt sie strikt zu trennen.
  • Die Quantenphysik wirft Fragen auf, die die Grenzen des rein Materiellen überschreiten und neue Perspektiven auf Information und Realität eröffnen könnten.

Das Leib-Seele-Dilemma: Descartes‘ Erbe

Wenn wir über die Macht des Geistes über die Materie nachdenken, kommen wir an einem Namen kaum vorbei: René Descartes. Dieser französische Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler hat im 17. Jahrhundert mit seinen Ideen die Philosophie ganz schön aufgemischt. Er lebte in einer Zeit des Umbruchs, mitten im Dreißigjährigen Krieg, und suchte nach einem festen Fundament für sein Wissen. Sein berühmter Satz „Cogito ergo sum“ – „Ich denke, also bin ich“ – wurde zum Ausgangspunkt seiner Überlegungen.

Die Trennung von Geist und Materie

Descartes‘ große Idee war die Trennung von Geist und Körper. Er nannte den Geist „res cogitans“ (das Denkende) und den Körper „res extensa“ (das Ausgedehnte). Für ihn waren das zwei grundlegend verschiedene Dinge. Der Geist, so Descartes, ist immateriell, nicht räumlich und kann nicht geteilt werden. Der Körper hingegen ist materiell, nimmt Raum ein und ist teilbar. Diese Unterscheidung, der sogenannte dualistische Ansatz, hat die westliche Philosophie über Jahrhunderte geprägt. Es war, als hätte er eine unsichtbare Mauer zwischen unserer inneren Welt und der äußeren, physischen Welt errichtet. Viele Menschen empfinden diese Trennung intuitiv, wir fühlen uns doch oft mehr als nur unseren Körper.

Descartes‘ Methodischer Zweifel

Um zu seinem „Cogito ergo sum“ zu gelangen, nutzte Descartes eine Methode, die man als methodischen Zweifel bezeichnen kann. Er zweifelte an allem, was er irgendwie bezweifeln konnte. Können unsere Sinne uns täuschen? Ja, das können sie. Gibt es eine böse Dämon, der uns ständig vormacht, was nicht wahr ist? Descartes spielte sogar mit dieser radikalen Idee. Aber an einem Punkt kam er nicht vorbei: An seinem eigenen Zweifel. Denn selbst wenn er an allem zweifelte, konnte er nicht daran zweifeln, dass er zweifelte. Und wer zweifelt, der denkt. Und wer denkt, der muss existieren. Das war sein unumstößlicher Beweis für die eigene Existenz. Aber um diesen Beweis zu führen, musste er eben Geist und Körper trennen, damit der Zweifelnde nicht vom körperlichen Trugbild abgelenkt wird.

Die Konsequenzen des Dualismus

Diese Trennung hatte weitreichende Folgen. Wenn Geist und Körper so grundverschieden sind, wie können sie dann miteinander interagieren? Wie kann ein immaterieller Gedanke eine physische Handlung auslösen, wie das Heben eines Arms? Dieses Problem, das sogenannte Interaktionsproblem, ist bis heute eine der größten Herausforderungen des dualistischen Denkens. Es ist, als hätte man zwei völlig unterschiedliche Maschinen gebaut, die aber irgendwie miteinander verbunden sein sollen, ohne dass man genau weiß, wie die Verbindung funktioniert. Viele spätere Philosophen haben versucht, dieses Rätsel zu lösen, aber die Spuren von Descartes‘ dualistischer Sichtweise sind tief in unserem Denken verankert.

Materialistische Ansätze zur Macht des Geistes

Gehirn strahlt Licht auf Materie aus

Die These: Geist als Materielles

Die Grundidee des Materialismus ist ziemlich einfach: Alles, was existiert, ist letztlich materiell. Das schließt natürlich auch unseren Geist mit ein. Das ist erstmal eine klare Ansage, aber sie wirft sofort die Frage auf, wie denn etwas Materielles, wie unser Gehirn, all die Dinge tun kann, die wir normalerweise mit dem Geist verbinden – wie Denken, Fühlen oder Bewusstsein. Wie kann ein Haufen Neuronen und Synapsen dazu führen, dass wir uns verlieben oder ein komplexes Problem lösen? Die materialistische Sichtweise versucht, diese Lücke zu schließen, indem sie erklärt, wie materielle Prozesse zu mentalen Zuständen führen können. Dieses Unterfangen wird oft als die "Naturalisierung des Geistes" bezeichnet. Es geht darum, die scheinbar so immateriellen Eigenschaften des Geistes auf greifbare, physikalische Vorgänge zurückzuführen. Das ist keine leichte Aufgabe, denn der Geist scheint Eigenschaften zu haben, die wir bei einem Stein oder einem Tisch nicht finden.

Herausforderungen der "Naturalisierung des Geistes"

Die "Naturalisierung des Geistes" stößt auf einige knifflige Probleme. Eines der größten ist das sogenannte Qualia-Problem. Das sind die subjektiven Erlebnisse, wie sich Rot anfühlt oder wie Musik klingt. Wie kann ein rein physikalischer Prozess im Gehirn dieses subjektive Erleben hervorbringen? Ein anderer Punkt ist die kausale Wirksamkeit des Geistes. Wenn unsere Gedanken und Gefühle nur das Ergebnis physikalischer Prozesse sind, können sie dann überhaupt eigene Handlungen auslösen? Oder sind sie nur passive Begleiterscheinungen, die nichts bewirken? Die materialistische Sicht muss hier schlüssige Erklärungen liefern, ohne dabei in alte dualistische Denkmuster zurückzufallen.

Eliminativer Materialismus: Die Nichtexistenz mentaler Zustände

Manche Materialisten gehen noch einen Schritt weiter und sagen: "Es gibt gar keine mentalen Zustände, wie wir sie uns vorstellen." Das klingt erstmal radikal, aber die Idee dahinter ist folgende: Unsere alltägliche Vorstellung vom Geist, die sogenannte "Alltagspsychologie", könnte sich im Laufe der wissenschaftlichen Entwicklung als falsch herausstellen. Wenn das passiert, müssten wir auch die Dinge, die diese Alltagspsychologie postuliert – also unsere mentalen Zustände wie Überzeugungen oder Wünsche – abschaffen. Stell dir vor, wir hätten früher geglaubt, dass Krankheiten durch böse Geister verursacht werden. Wenn die Wissenschaft dann zeigt, dass Viren und Bakterien die Ursache sind, dann brauchen wir den Glauben an böse Geister nicht mehr. Ähnlich argumentieren die eliminativen Materialisten: Wenn die Neurowissenschaften eines Tages erklären können, was wir als "Denken" bezeichnen, ohne auf Begriffe wie "Gedanke" oder "Gefühl" zurückgreifen zu müssen, dann könnten diese Begriffe überflüssig werden und wir müssten anerkennen, dass sie nie wirklich existiert haben.

Die Vorstellung, dass unser Geist nichts weiter als ein komplexes Zusammenspiel von physikalischen und chemischen Prozessen im Gehirn ist, fordert uns heraus, unsere tiefsten Annahmen über uns selbst zu überdenken. Es ist eine Sichtweise, die versucht, alles in einem einzigen, kohärenten wissenschaftlichen Rahmen zu erklären, auch wenn das bedeutet, dass wir uns von manchen unserer vertrautesten Konzepte verabschieden müssen.

| Konzept | Beschreibung |
|—|—||
| Geist | Materielle Prozesse im Gehirn |
| Bewusstsein | Komplexes Ergebnis neuronaler Aktivität |
| Emotionen | Chemische und elektrische Signale im Nervensystem |

Das Bieri-Trilemma: Ein Spannungsfeld

Das Leib-Seele-Problem, also die Frage, wie unser Geist oder Bewusstsein mit unserem physischen Körper zusammenhängt, ist ein alter Hut in der Philosophie. Aber es ist immer noch verdammt knifflig. Eine besonders interessante Hürde, die uns hier begegnet, ist das sogenannte Bieri-Trilemma. Das ist im Grunde ein Gedankenspiel, das uns zwingt, uns zwischen drei scheinbar unvereinbaren Aussagen zu entscheiden, wenn wir über die kausale Rolle des Geistes nachdenken.

Mentale Phänomene und ihre Eigenschaften

Zuerst einmal müssen wir uns klarmachen, was wir überhaupt meinen, wenn wir von mentalen Phänomenen sprechen. Das sind ja nicht nur Gedanken, sondern auch Gefühle, Wahrnehmungen, Absichten – all das Zeug, das in unserem Kopf passiert. Diese Phänomene haben bestimmte Eigenschaften, die sich von rein physikalischen unterscheiden. Zum Beispiel ist ein Gedanke nicht einfach eine Ansammlung von Neuronen, sondern er hat einen Inhalt, eine Bedeutung. Die subjektive Erfahrung, das Gefühl, etwas zu erleben, ist hierbei zentral. Wenn wir uns also fragen, wie diese inneren Erlebnisse mit der äußeren, materiellen Welt interagieren, stoßen wir schnell auf Probleme.

Die Kausale Wirksamkeit des Geistes

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Frage, ob unser Geist überhaupt etwas bewirken kann. Wenn ich beschließe, meinen Kaffee zu trinken, dann tue ich das ja auch. Mein Wille, mein Wunsch, das alles scheint eine Ursache für meine Handlung zu sein. Das nennt man die kausale Wirksamkeit des Geistes. Aber hier wird es kompliziert. Wenn wir davon ausgehen, dass die physikalische Welt nach bestimmten Gesetzen abläuft, wie passt da die Idee rein, dass etwas Immaterielles wie ein Gedanke eine physische Handlung auslösen kann? Das ist eine der Kernfragen, die uns beschäftigt, wenn wir über die Verbindung von Geist und Körper nachdenken. Es ist, als ob wir versuchen, zwei Welten zusammenzubringen, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen wollen.

Das Dilemma der kausalen Geschlossenheit

Und hier kommt das eigentliche Trilemma ins Spiel. Es besagt im Grunde Folgendes: Wenn wir annehmen, dass die physikalische Welt kausal geschlossen ist – das heißt, jede physikalische Wirkung hat eine rein physikalische Ursache –, dann scheint es keinen Platz mehr für den Geist zu geben, um kausal einzugreifen. Aber wenn der Geist keine kausale Wirkung hat, wie können wir dann unsere eigenen Handlungen erklären? Und wenn wir die kausale Geschlossenheit der Physik aufgeben, was bedeutet das dann für unser wissenschaftliches Weltbild? Dieses Dilemma zwingt uns, entweder die kausale Rolle des Geistes zu leugnen, die physikalischen Gesetze zu hinterfragen oder eine ganz neue Art von Metaphysik zu entwickeln, die diese scheinbaren Widersprüche auflöst. Es ist ein echtes Spannungsfeld, das uns zeigt, wie tief die Fragen nach Geist und Materie reichen. Viele Philosophen, wie zum Beispiel Peter Bieri, haben sich intensiv mit diesem Problem auseinandergesetzt und verschiedene Lösungsansätze vorgeschlagen, die versuchen, diesen Knoten zu entwirren. Die Suche nach einer Antwort ist ein fortlaufender Prozess, der uns immer wieder neue Perspektiven auf das Bewusstsein und seine Rolle in der Welt eröffnet. Mehr über die verschiedenen Ansichten zur Integration von Geist und Materie findet man auf Geist oder Materie.

Das Bieri-Trilemma beleuchtet die Schwierigkeit, die kausale Rolle des Geistes in einer Welt zu verorten, die oft als physikalisch geschlossen betrachtet wird. Es zwingt uns, unsere Annahmen über Ursache und Wirkung, Geist und Materie kritisch zu hinterfragen und nach Wegen zu suchen, diese scheinbar unvereinbaren Konzepte miteinander in Einklang zu bringen.

Neue Metaphysik: Brücken zwischen Geist und Materie

Kants Weg zu einer "Neuen Metaphysik"

Kant hat da echt was angestoßen, was wir heute nicht einfach ignorieren sollten. Er hat versucht, die alten Gräben zuzuschütten, die der Dualismus zwischen Geist und Naturwissenschaften hinterlassen hat. Diese Risse im Denken, die sich durch die Philosophie des Geistes ziehen, sind ziemlich offensichtlich, wenn man sich die Geschichte anschaut. Kant wollte einen dritten Weg gehen, weg vom reinen Materialismus und weg vom reinen Substanzdualismus. Er dachte da an eine Art von transzendentaler Psychologie.

Überwindung der dualistischen Gräben

Das Problem ist ja, dass wir oft so tun, als wären Geist und Materie zwei völlig getrennte Welten. Descartes hat das mit seinem "Ich denke, also bin ich" ziemlich stark gemacht. Aber das passt nicht mehr so richtig zu dem, was wir heute wissen. Kant hat versucht, das zu überwinden, indem er sagte, dass Materie und Seele keine Dinge an sich sind, sondern eher Erscheinungen. Das ist ein ziemlich moderner Gedanke, der den Beobachter selbst mit einbezieht. Es geht darum, wie wir die Welt erfahren und wie unser Geist diese Erfahrung strukturiert. Wir müssen verstehen, wie unsere eigene Erkenntnis funktioniert, um die Beziehung zwischen Geist und Materie besser zu begreifen.

Die Rolle der "Transzendentalen Psychologie"

Kant nannte das Ganze eine "transzendentale Psychologie". Das klingt erstmal kompliziert, aber im Grunde meinte er damit, dass wir die Struktur unseres eigenen Geistes untersuchen müssen, um zu verstehen, wie wir überhaupt zu Wissen gelangen. Es ist, als würden wir die Werkzeuge untersuchen, mit denen wir etwas bauen, anstatt nur das fertige Gebäude zu betrachten. Diese Herangehensweise versucht, Empirismus (Erfahrung) und Rationalismus (Vernunft) zu verbinden. Es ist ein Versuch, eine Brücke zu bauen, die über die alten Gegensätze hinausführt und uns hilft, die Welt und uns selbst besser zu verstehen. Es ist ein bisschen so, als würde man versuchen, die Verbindung zwischen dem, was wir fühlen, und dem, was wir denken, zu erklären, was man auf Seiten wie Geist oder Materie weiter erforschen kann.

Monistische Perspektiven auf Geist und Materie

Wenn wir uns mit monistischen Ansätzen beschäftigen, dann bewegen wir uns weg von der Idee, dass Geist und Materie zwei völlig getrennte Dinge sind. Stattdessen geht es darum, wie beides vielleicht doch irgendwie zusammenhängt oder sogar dasselbe ist. Das ist gar nicht so neu, aber die Art, wie darüber nachgedacht wird, hat sich über die Jahrhunderte ziemlich verändert.

Idealistischer Monismus: Die Dominanz des Geistes

Diese Sichtweise ist ziemlich radikal. Sie sagt im Grunde, dass es nur den Geist gibt. Alles, was wir als materielle Welt wahrnehmen, ist eigentlich nur eine Erscheinung unseres eigenen Geistes. Stell dir vor, die ganze Welt ist wie ein Traum, den du träumst. Der Philosoph George Berkeley war ein großer Verfechter dieser Idee. Er meinte, dass Dinge nur existieren, weil sie wahrgenommen werden. Wenn niemand hinschaut, existieren sie nicht. Klingt verrückt, oder? Aber es wirft interessante Fragen auf, wie wir überhaupt wissen können, was real ist.

  • Alles ist Geist oder Idee.
  • Materie ist eine Illusion oder eine Wahrnehmung.
  • Die Existenz von Dingen hängt von der Wahrnehmung ab.

Epiphänomenalismus: Der Geist als Begleiterscheinung

Der Epiphänomenalismus ist eine andere monistische Idee, die aber eher die Materie in den Vordergrund stellt. Hier wird gesagt, dass der Geist zwar existiert, aber er ist nur ein Nebenprodukt der materiellen Prozesse im Gehirn. Wie der Schaum auf dem Bier – er ist da, aber er beeinflusst das Bier selbst nicht wirklich. Der Geist hat also keine eigene Kraft, nichts zu bewirken. Er ist einfach da, weil das Gehirn eben so funktioniert. Das ist eine ziemlich ernüchternde Vorstellung, wenn man bedenkt, wie wichtig uns unsere Gedanken und Gefühle sind.

Die Idee, dass unser Bewusstsein nur ein passiver Beobachter ist, der von den physischen Vorgängen im Gehirn erzeugt wird, ohne selbst Einfluss nehmen zu können, ist schwer zu schlucken. Es stellt unsere Vorstellung von freiem Willen und persönlicher Verantwortung auf den Kopf.

Die Einbahnstraße von Materie zu Geist

Das ist im Grunde die Konsequenz aus dem Epiphänomenalismus. Wenn der Geist nur ein Nebenprodukt der Materie ist, dann kann die Materie den Geist beeinflussen, aber der Geist kann die Materie nicht beeinflussen. Es ist wie eine Einbahnstraße: Von der physischen Welt geht es zum Bewusstsein, aber nicht umgekehrt. Das passt gut zu vielen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, die zeigen, wie sehr unser Denken und Fühlen von biologischen Prozessen abhängt. Aber es lässt uns mit der Frage zurück, was wir eigentlich sind, wenn unsere Gedanken und Entscheidungen nicht wirklich von uns selbst kommen, sondern nur das Ergebnis von chemischen Reaktionen sind.

  • Materielle Prozesse verursachen mentale Zustände.
  • Mentale Zustände können materielle Prozesse nicht verursachen.
  • Das Gehirn ist die Ursache, das Bewusstsein die Wirkung.

Quantenphysik und die Grenzen des Materiellen

Information als dritte Grundgröße

Manchmal fühlt es sich an, als ob die Wissenschaft uns mehr Rätsel aufgibt, als sie löst, oder? Gerade wenn wir denken, wir hätten die Materie verstanden, kommt die Quantenphysik und wirbelt alles durcheinander. Früher dachten wir, alles lässt sich auf Materie und Energie reduzieren. Aber die neuesten Entdeckungen in der Atomphysik, angefangen bei Max Planck mit seinen Energiequanten, deuten darauf hin, dass da noch mehr ist. Es ist, als ob wir plötzlich eine neue Dimension entdecken, die wir vorher gar nicht auf dem Schirm hatten. Diese neuen Erkenntnisse legen nahe, dass Information selbst eine Art Grundbaustein des Universums sein könnte, neben Materie und Energie. Das ist schon ziemlich abgefahren, wenn man darüber nachdenkt.

Paradoxa der Quantenphysik

Die Quantenwelt ist, gelinde gesagt, seltsam. Wenn wir anfangen, Atome zu zerlegen, stoßen wir auf Teilchen, die sich nicht mehr an unsere alltäglichen Regeln halten. Die Vorstellung von Raum, Zeit und Kausalität, wie wir sie kennen, scheint dort nicht mehr zu gelten. Es ist, als ob die Natur uns mit Absicht verwirren will. Diese Paradoxa, wie die Superposition oder die Verschränkung von Teilchen, sind für Physiker eine echte Herausforderung. Aber vielleicht sind sie auch der Schlüssel, um zu verstehen, wie der Geist mit der Materie zusammenhängt. Manchmal scheinen diese seltsamen Effekte fast schon parapsychologische Phänomene zu spiegeln, nur eben auf einer fundamentaleren Ebene.

Die Relativität von Zeit und Kausalität

Und dann ist da noch die Zeit. Wir alle erleben sie als einen stetigen Fluss von der Vergangenheit in die Zukunft. Aber was, wenn das nur eine Illusion ist? Wissenschaftler wie Sir Fred Hoyle haben schon darauf hingewiesen, dass unsere Vorstellung von Zeit als einem fließenden Strom falsch sein könnte. Wenn die Zeit nicht so absolut ist, wie wir denken, dann eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten. Könnte es sein, dass wir durch diese Erkenntnisse die Grenzen des rein Materiellen überschreiten und verstehen, wie etwas wie Bewusstsein überhaupt entstehen kann? Es ist ein Gedanke, der uns zwingt, unsere tiefsten Annahmen über die Realität zu hinterfragen. Es ist, als ob wir an der Schwelle zu etwas Neuem stehen, das wir noch nicht ganz greifen können.

Die moderne Physik, insbesondere die Quantenmechanik, hat unser Verständnis von Materie und Energie revolutioniert. Sie zeigt uns eine Welt, die weit komplexer und seltsamer ist, als wir es uns je vorgestellt haben. Die Entdeckung, dass Information eine eigene Rolle spielen könnte, und die Infragestellung unserer intuitiven Vorstellungen von Zeit und Kausalität, eröffnen neue Perspektiven auf das Verhältnis von Geist und Materie. Es ist, als ob die Wissenschaft selbst uns dazu zwingt, über den Tellerrand des rein Materiellen hinauszublicken.

Fazit: Ein ewiges Rätsel?

Also, was lernen wir aus all dem? Die Frage, ob der Geist die Materie beeinflussen kann, ist wirklich keine einfache. Wir haben uns durch verschiedene Ideen gewühlt, von Descartes‘ klaren Trennungen bis zu den neueren Gedanken, dass vielleicht doch alles irgendwie zusammenhängt. Es gibt keine einfache Antwort, die für jeden passt. Manche Dinge, wie die Quantenphysik, zeigen uns, dass unsere normale Vorstellung von der Welt vielleicht gar nicht so stimmt. Ob das nun bedeutet, dass unser Denken wirklich die Realität verändern kann, bleibt offen. Es ist ein bisschen wie mit dem Wetter – wir können es beobachten und versuchen, es zu verstehen, aber es bleibt ein komplexes Zusammenspiel. Vielleicht ist es am besten, neugierig zu bleiben und die Augen offen zu halten für das, was wir noch nicht wissen. Denn wer weiß, was die Zukunft noch bringt?

Häufig gestellte Fragen

Was meinte Descartes, als er sagte, Geist und Körper seien getrennt?

Descartes dachte, dass unser Denken (der Geist) und unser Körper zwei völlig verschiedene Dinge sind. Er glaubte, dass der Geist ohne den Körper existieren kann, so wie ein Programm auf einem Computer ohne die Hardware laufen könnte. Das nannte er den „Leib-Seele-Dualismus“.

Was ist die Idee, dass alles nur Materie ist?

Diese Idee, der Materialismus, sagt, dass es nur Materie gibt und alles, was wir erleben, wie Gedanken oder Gefühle, nur durch Vorgänge in unserem Gehirn entsteht. Es ist so, als würde man sagen, dass ein Computerprogramm nur durch die Elektronik im Computer möglich ist und nichts Eigenständiges ist.

Was ist das Bieri-Trilemma?

Das Bieri-Trilemma ist ein kniffliges Problem. Es besagt, dass drei Dinge, die eigentlich logisch klingen, nicht gleichzeitig wahr sein können: 1. Der Geist ist nicht rein körperlich. 2. Der Geist kann unser Handeln beeinflussen. 3. In der Körperwelt gibt es immer eine passende Ursache für alles, was passiert. Man muss sich entscheiden, welche dieser Aussagen man aufgibt.

Wie versucht Kant, Geist und Materie zu verbinden?

Kant wollte die alten Streitigkeiten zwischen Geist und Körper überwinden. Er schlug vor, dass wir die Welt nicht nur so sehen, wie sie ist, sondern auch, wie unser Geist sie wahrnimmt und ordnet. Er nannte das eine „neue Metaphysik“ und sprach von einer „transzendentalen Psychologie“, die untersucht, wie unser Geist die Welt gestaltet.

Was bedeutet es, wenn man sagt, der Geist sei nur eine „Begleiterscheinung“?

Das ist die Idee des Epiphänomenalismus. Stell dir vor, dein Geist ist wie der Schaum auf dem Bier – er entsteht durch das Bier, aber er beeinflusst das Bier nicht. So wäre der Geist nur ein Nebenprodukt von Vorgängen im Gehirn, aber er könnte selbst nichts bewirken. Die Materie beeinflusst den Geist, aber nicht umgekehrt.

Was hat die Quantenphysik mit dem Geist zu tun?

Die Quantenphysik zeigt uns, dass die Welt auf kleinster Ebene seltsam ist. Dinge können an mehreren Orten gleichzeitig sein, und Zeit und Ursache scheinen nicht immer so zu funktionieren, wie wir es gewohnt sind. Manche Forscher finden, dass diese seltsamen Regeln der Quantenwelt uns helfen könnten, die Beziehung zwischen Geist und Materie besser zu verstehen und dass Information eine wichtige Rolle spielt.